Ankommen und Bleiben – Inklusives Wohnen in Genossenschaften
Gemeinschaftliches Wohnen soll allen Menschen offenstehen. Inklusives gemeinschaftliches Wohnen ist eine Form des gemeinschaftlichen Wohnens, für die wir uns als Stiftung trias aktiv einsetzen. 2019 haben wir mit XENION e. V. dafür in der Stiftung ein Sondervermögen geschaffen: „ANKOMMEN UND BLEIBEN". Damit ermöglichen wir Menschen mit Fluchterfahrung die Teilhabe an gemeinschaftlichen Wohnprojekten.
Mit diesem Sondervermögen können wir genau da ein Finanzierungsmodell anbieten, wo für Geflüchtete der Wunsch nach Teilhabe besteht. Wir sichern den Menschen Wohnraum zu sozialverträglichen Mieten in genossenschaftlichen Projekten über die Zeichnung von Genossenschaftsanteilen. Das ist insofern neuartig, als dass dieses Sondervermögen geflüchteten Menschen Wohnungen unabhängig von staatlicher Unterstützung finanziert. Diese Idee ist bei unserem Partner „XENION – Psychosoziale Hilfen für politisch Verfolgte e.V." aus dem Leitgedanken entstanden, dass gemeinschaftliche, sozial und kulturell gemischte Wohnformen gesellschaftlich zukunftsweisend sind.
Das Zusammenwirken der Akteure aus Stiftungs-, Genossenschafts- und Sozialwesen sichert nachhaltiges Wohnen. „ANKOMMEN UND BLEIBEN" wirkt bereits erfolgreich: Die ersten Genossenschaftsanteile wurden beispielsweise bei der BeGeno16 „Besser genossenschaftlich Wohnen von 2016" eG gezeichnet, um 6 Wohnungen für Geflüchtete im „Quartier Wir" in Berlin-Weißensee zu garantieren. Das Quartier ist nicht nur dem ökologischen, sondern auch dem sozialen Fortschritt gewidmet. So wurden den Geflüchteten in einem frei finanzierten Quartier Wohnungen zu bezahlbaren Mieten angeboten. Anfang 2024 freute sich zudem das gemeinschaftliche Wohnprojekt „Wohnkunst Biesenthal", ein Erbbaurechtsprojekt der Stiftung trias in Zusammenarbeit mit den Hannoverschen Kassen im brandenburgischen Landkreis Barnim, zum zweiten Mal über neue Mitbewohner:innen: Diesmal eine vierköpfige Familie aus Eritrea.
„ANKOMMEN UND BLEIBEN" ist und bleibt für uns als Stiftung trias ein wichtiger und wirksamer Hebel, um allen die Teilhabe an einem gemeinwohlorientierten und spekulationsfreien Umgang zu ermöglichen, für den die Stiftung trias einsteht. 2023 weiteten wir das Erfolgsmodell aus und eröffneten in Kooperation mit dem Bündnis WOHN:SINN e. V. ein Sondervermögen für die Teilhabe von Menschen mit Behinderung. Ein weiterer Topf für Armutsbetroffene ist bereits in der Vorbereitung.
Als gemeinnützige „Bürgerstiftung", 2002 gegründet, wurde die Stiftung bereits von mehr als 250 Stifter:innen durch Schenkungen und Testamente gefördert. Mit ihren Mitteln erwirbt sie Grundstücke, entzieht sie damit der Spekulation und überführt sie wiederum mittels Erbbaurechte in eine dauerhafte soziale und ökologische Nutzung. Mit bisher 52 übernommenen Grundstücken bietet die Stiftung trias eine einzigartige Möglichkeit, gemeinwohlorientierte Projekte zu fördern. Dabei arbeiten wir seit vielen Jahren erfolgreich mit den Hannoverschen Kassen zusammen und sehen sie als Mitspielerin in der Gemeinwohlökonomie und ganz konkret bei der Unterstützung und Finanzierung von Wohnprojekten.
Trotz dieser Erfolge erschweren die wirtschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahre unsere Bestrebungen. David Matthée, Vorstandsmitglied der Stiftung trias, fasst das so zusammen: „Nachdem Wohnprojekte zunächst vor der Herausforderung gestiegener Bodenpreise und Baukosten standen, müssen wir uns jetzt mit den Zins-steigerungen auseinandersetzen. Damit werden Projekte schwerer umsetzbar und erfordern einen hohen Eigenanteil der Bewohner:innen." Das Projekt „ANKOMMEN UND BLEIBEN" und unsere weiteren Initiativen in der Stiftung trias sind nur durch die Unterstützung von Zustifter*innen, Spender:innen und Darlehensgeber:innen möglich. Sie tragen entscheidend dazu bei, dass auch geflüchtete Menschen, Mieter:innen und andere sozial benachteiligte Gruppen Zugang zu sicherem, langfristigem Wohnraum erhalten. Unser Kernanliegen ist dabei stets, die Themen Wohnen, Boden und Ökologie zusammen zu denken! Machen Sie mit und geben Sie gemeinsam mit uns Grundstücke und Immobilien in „gute Hände" – für ein gemeinschaftliches Wohnen, das allen offensteht!
David Matthée, Stiftung trias